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Das Thema nachhaltige Entwicklung an der Universität Hildesheim in der Forschung zu fördern, ist eines der zentralen Ziele der seit 2012 bestehenden Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung und des seit 2015 bestehenden Green Office. Durch eine enge Zusammenarbeit werden Kapazitäten gebündelt, eine Plattform für Austausch und Inspirationen geschaffen und Forschung für nachhaltige Entwicklung sichtbar gemacht. Aus dieser Kooperation entstand unter anderem ein Forschungsjournal und ein Auszeichnungskonzept für Abschlussarbeiten mit Themenbezug zu den SDGs.
Kontext
Das Green Office sowie die Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung sind jeweils eigenständige und unabhängige Institutionen an der mit rund 8000 Studierenden mittelgroßen Universität Hildesheim.
Das Green Office geht auf eine Initiative von Studierenden zurück und ist seit 2015 eine durch Studienqualitätsmittel finanzierte Einrichtung der Universität. Es setzt sich aus studentischen Mitarbeiter_innen und einer Koordinationsstelle zusammen. Das Büro ist in die Erarbeitung einer gesamtuniversitären Strategie eingebunden und übernimmt die Koordination und Umsetzung von nachhaltigkeitsbezogenen Projekten zur Sensibilisierung und Mobilisierung im gesamtuniversitären Kontext.
Die Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung hat sich bereits im Sommersemester 2012 gegründet und wird von Mitgliedern verschiedener Fachbereiche getragen. Der Schwerpunkt der interdisziplinären Forschungsgruppe liegt auf der Umsetzung von Forschungsvorhaben im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Zusätzlich ist sie im Bereich der Lehre aktiv und bietet das Zertifikatsstudium Nachhaltigkeit und Bildung an. Regelmäßige Treffen dienen, neben dem Austausch über eigene Forschungsprojekte, auch der Vernetzung mit anderen Initiativen.
Ziele
Das Ziel des Green Office und der Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung ist es, den Prozess einer nachhaltigen Entwicklung der Universität Hildesheim fachbereichsübergreifend zu fördern und transparent zu machen. Eine enge inter- und transdisziplinäre Kooperation beider Institutionen ermöglicht es, Studierende, Mitarbeitende und Lehrende gleichermaßen in den Umsetzungsprozess einzubinden. Schwerpunkt der Forschungsgruppe ist hierbei eine wissenschaftliche Auseinandersetzung und Umsetzung von Forschungsvorhaben innerhalb des Themenfeldes nachhaltige Entwicklung und BNE. Das Green Office dient darüber hinaus als Schnittstelle zur institutionellen Umsetzung sowie Sichtbarmachung der Forschungsarbeit im Rahmen von Praxisprojekten.
Strukturen und Inhalte
Das Forschungsjournal Nachhaltigkeit basiert auf Interviews mit Wissenschaftler_innen verschiedener Fachbereiche, von den Kulturwissenschaften bis hin zur Betriebswirtschaftslehre, die sich auf unterschiedliche Weise in ihrem (universitären) Alltag mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Viele der Interviewten setzen sich in ihrem Seminarangebot sowie im privaten Kontext mit der Thematik auseinander und sind nicht nur für ihre Studierenden Multiplikator_ innen einer nachhaltigen Entwicklung. Die Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung hat im Rahmen des Journals ein Forschungsprojekt vorgestellt.
Als eine weitere Kooperation zwischen dem Green Office und der Forschungsgruppe ist der Nachhaltigkeitspreis für wissenschaftliche Abschlussarbeiten entstanden: Der Preis zeichnet eine Bachelor- oder Masterarbeit aus, deren Forschungsgegenstand sich thematisch innerhalb der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN bewegt. Die Ausschreibung umfasst ein akademisches Jahr und sieht die eigenständige Bewerbung der Studierenden vor. Eingereicht werden muss neben der Abschlussarbeit auch ein Abstract, das zentrale Ergebnisse sowie die Relevanz der eigenen Forschung im Zuge einer nachhaltigen Entwicklung beschreibt. Beworben wird die Ausschreibung des mit 500 € dotierten Preises vor allem innerhalb einer universitätsweiten Rundmail an Lehrende und Studierende. Die Preisverleihung im Rahmen des Neujahresempfangs an der Universität, bei dem unter anderem auch der Preis für hervorragende Lehre vergeben wird, bietet die Möglichkeit einer hochschulöffentlichkeitswirksamen Platzierung des Themas Nachhaltigkeit.
Ergebnisse
Das Forschungsjournal Nachhaltigkeit ist 2017 erstmals in einer kleinen Auflage als gedruckte Version erschienen [1]. Es wurde im Senat vorgestellt und zusätzlich in digitaler Form auch auf der Homepage des Green Office veröffentlicht.
Der Nachhaltigkeitspreis für wissenschaftliche Abschlussarbeiten an der Universität Hildesheim wurde Ende 2017 zum ersten Mal für das vorangegangene akademische Jahr ausgeschrieben [2]. Mit acht Einsendungen erzielte die erste Ausschreibung eine positive Resonanz bei Studierenden unterschiedlicher Fachbereiche, deren eingesendete Abschlussarbeiten ein breites Themenfeld abbildeten. In einer Auswahlkommission, bestehend aus Vertreter_innen des Green Office, der Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung sowie des Referats Umwelt und Nachhaltigkeit des AStA, wurden die Einsendungen gesichtet und eine Preisträgerin ausgewählt. Im Januar 2018 wurde der Preis erstmalig verliehen.
Die Zusammenarbeit des Green Office und der Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung hat insgesamt zu einer breiteren Verankerung des Themas nachhaltige Entwicklung und BNE sowie zu einer besseren Kommunikation bereits bestehender Ideen und Projekte geführt. Hinzu kommt eine höhere Sichtbarkeit der Aktivitäten bei Studierenden und der Hochschulverwaltung.
Implementierungsstrategie
Meilensteine
Begünstigende Faktoren
Gute Kontakte zu Wissenschaftler_innen, die als Interviewpartner_innen in Frage kamen.
Herausforderungen
- Kontakt bisher verstärkt zu Wissenschaftler_innen aus einem spezifischen Fachbereich Herausforderung war es, weitere Akteur_innen aus anderen Fachbereichen zu finden und sie für ein Interview zu gewinnen
- Lange Kommunikationswege bei finaler Interviewkorrektur und Druckfreigabe
NACHHALTIGKEITSPREIS FÜR WISSENSCHAFTLICHE ABSCHLUSSARBEITEN
Meilensteine
Begünstigende Faktoren
- Unterstützung durch die Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung und das Referat Umwelt und Nachhaltigkeit des AStA im Zuge des Auswahlverfahrens
- Unterstützung durch das Qualitätsmanagement und das Präsidium bei der Ausschreibung des Preises
- Bereits jährlich verliehene Preise für hervorragende Lehre, Forschung und Service im Rahmen des Neujahrsempfangs als Anknüpfungspunkt
- Zugang zum E-Mailverteiler zur Versendung einer Rundmail und Bewerbung der Ausschreibung des Preises
Herausforderungen
- Finanzierung des Preisgeldes
- Einbettung in eine hochranginge Universitätsveranstaltung
- Umfangreiches Sichtungs-, Bewertungs- und Auswahlverfahren der eingesandten Abschlussarbeiten
Erfahrungsbericht
Forschungsjournal Nachhaltigkeit
Das Forschungsjournal konnte das fachübergreifende Potential des Themas nachhaltige Entwicklung und BNE unter anderem im Gespräch mit dem Präsidium hervorheben. Als Publikation des Green Office dient es als Informationsmaterial und zur Steigerung der Sichtbarkeit nachhaltigkeitsrelevanter Forschung. Das Forschungsjournal soll regelmäßig herausgegeben werden und weitere Ausgaben mit einem Schwerpunkt zu studentischer Forschung sind geplant.
Nachhaltigkeitspreis für wissenschaftliche Abschlussarbeiten
Obwohl die Auszeichnung für Bachelor- und Masterarbeiten im Jahr 2017 zum ersten Mal ausgeschrieben worden ist, sind mit acht Bewerbungen deutlich mehr Einsendungen eingegangen, als für das erste Jahr erwartet wurden. Das Konzept hat innerhalb der Universität durch das Präsidium, das Qualitätsmanagement, die Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung sowie das Referat Umwelt und Nachhaltigkeit des AStA eine breite Unterstützung erfahren. Die Fortführung in den nächsten Jahren kann folglich einen essentiellen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Universität Hildesheim leisten und einen Anreiz für nachhaltigkeitsrelevante Forschung setzen. Die Verleihung des Preises im Rahmen eines Neujahresempfangs mit einer hohen Teilnehmendenzahl ermöglicht es, das Thema Nachhaltigkeit innerhalb der Universität weiter in die Breite zu tragen und gleichzeitig die Arbeit des Green Office und der Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung zu unterstützen.
Kernprinzipien
- Die Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Bildung steht allen interessierten Lehrenden und Forschenden der Universität Hildesheim offen und strebt mit ihren regelmäßigen Treffen eine Vernetzung verschiedener Akteur_innen im Bereich einer nachhaltigen Entwicklung und BNE an.
- Das Green Office versteht sich als Schnittstelle zwischen einer gesamtuniversitären Strategieentwicklung und einer interdisziplinaren Projektarbeit im Umsetzungsprozess einer nachhaltigen Entwicklung an der Universität Hildesheim und darüber hinaus. Im Green Office arbeiten Studierende sowie ein_e wissenschaftliche_r Mitarbeiter_in gemeinsam im Team zusammen.
- Das Forschungsjournal Nachhaltigkeit beinhaltet Interviews mit Wissenschaftler_innen aller Fachbereiche, um die sehr diversen Anknüpfungspunkte einer nachhaltigen Entwicklung im universitären Kontext widerzuspiegeln. Die Interviews wurden von Green Office Mitarbeitenden in einem persönlichen Gespräch durchgeführt, um so gleichzeitig den Aufbau eines eigenen Netzwerkes innerhalb der Universität zu fördern.
- Der Nachhaltigkeitspreis für wissenschaftliche Abschlussarbeiten steht Studierenden aller Fachbereiche offen.