Am 8. März für mehr soziale Nachhaltigkeit streiken: Frauen*streik als Teil der nachhaltigen Hochschultransformation?!
7. März 2019 · Leonie Liekefett
Berlin. Der netzwerk n e.V. unterstützt die Initiative zum bundesweiten Frauen*streik am Freitag, den 8. März 2019. Am 8. März wollen Frauen und Queers in über 35 Städten in ganz Deutschland ihre bezahlte und unbezahlte Arbeit niederlegen. Dezentrale Veranstaltungen in vielen Städten und Kommunen sind geplant. Der diesjährige Streik baut auf eine internationale Frauenstreikbewegung auf, die in vielen Ländern des globalen Südens als auch des globalen Nordens ihre Wurzeln hat. Dabei ist die ökologische Nachhaltigkeit in Form des Erhalts unserer (ökologischen) Lebensgrundlagen sowie Umweltschutz neben den Kernthemen des Streiks – die Auseinandersetzung um mangelnde Geschlechtergerechtigkeit in Bezug auf Lohn und Arbeitsbedingungen, um eine Aufwertung und Umverteilung der unbezahlten Erziehungs-, Haushalts- und Pflegearbeit sowie um jede Form an Gewalt an Frauen – ebenfalls Teil der Streikforderungen.
Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen – immer noch mangelhaft!
Egal, ob ökologisch nachhaltige Praktiken (nachhaltige Beschaffung, vegetarische Mensen, nachhaltige Konzepte für Dienstreisen oder ähnliches) oder geschlechtergerechte Strukturen – Hochschulen in Deutschland haben Nachholbedarf, wie eine Studie des CHE zeigt: Der typische Präsident einer deutschen Hochschule ist im Jahr 2019 … 59, männlich und westdeutsch. Einige Etagen tiefer, bei der Professor*innenschaft sieht es nicht besser aus, wie diese zwar hübsche aber vom Inhalt her wütend und traurig machende Karte der ZEIT zeigt, ebenso hier:
Der netzwerk n e.V. solidarisiert sich mit dem Streikaufruf und hofft auf viele kreative und solidarische Aktionen auch an Hochschulen in Deutschland.
Leonie Schröpfer und Josef Kaiser, Mitglieder im Vorstand des netzwerk n e.V., erklären:
„Für den netzwerk n e.V. gehören ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit untrennbar zusammen. Insbesondere für eine nachhaltige Transformation des Hochschul- und Wissenschaftssystems bedarf es Veränderungen auf allen drei Ebenen, die (miteinander) Hand in Hand gehen. Im Wissenschaftssystem sind durch die momentanen Regelungen und Praktiken in Bezug auf Befristung, Berufung und Besoldung, Frauen* immer noch in starkem Maße benachteiligt. Diese Ungerechtigkeit wirkt einer demokratischen, partizipativen und nachhaltigen Hochschule entgegen. Wir freuen uns, dass mit dem bundesweiten Frauen*streik nun die Debatte über die Zusammenhänge von der Ausnutzung der Natur sowie der Ausnutzung unbezahlter mehrheitlich von Frauen* erbrachter Care-Arbeit und der bestehenden Ungleichheiten bei Lohn und Arbeitsbedingungen eine größere Aufmerksamkeit erlangt.”
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Leonie Schröpfer